deutscher Unternehmer; übernahm 1922 zus. mit seinem Bruder Karl die vom Vater 1893 gegr. "Wagenfabrik Kässbohrer"
* 26. Januar 1904 Ulm
† 20. Juni 1989 Ulm
Herkunft
Otto Kässbohrer war gebürtiger Ulmer und entstammte einer Familie, die seit 1560 im Raum Ulm nachweisbar ist. Zu seinen Vorfahren gehörten Fischer, Flößer, Schiffbauer und andere Handwerker. Der Vater eröffnete 1893 in Ulm die "Wagenfabrik Kässbohrer", die vor allem Kutschen und andere Pferdefuhrwerke fertigte - 1908 bereits 72 Modelle. 1907 versuchte sich das Unternehmen erstmals an einem Automobilaufbau und entwickelte einen Omnibus für den kombinierten Verkehr, der 1910 zum Patent angemeldet wurde. 1911 firmierte das Unternehmen bereits als "Erste Ulmer Karosseriefabrik Karl Kässbohrer". Die erste Ulmer Omnibuslinie, die im gleichen Jahr eröffnet wurde, fuhr mit einem Omnibus, dessen Aufbauten von der Fa. Kässbohrer erstellt worden waren.
Ausbildung
K. besuchte von 1910-19 die Oberrealschule bis zur Untersekunda und absolvierte dann im väterlichen Unternehmen eine Wagner-Lehre. 1922 erhielt er den Gesellenbrief.
Wirken
Im Dez. 1922 starb völlig unerwartet der Vater, und K. mußte zusammen mit seinem um drei Jahre älteren Bruder Karl (gest. im April 1973), der sein Ingenieurstudium abbrach, die Verantwortung für den Betrieb mit seiner damals rd. 20 Mann ...